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Workshop auf dem INFORMATIK FESTIVAL 2025

Das INFORMATIK FESTIVAL 2025 in Potsdam rückt das Thema Offenheit in der digitalen Welt in den Mittelpunkt. Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis diskutieren wie Open Source, Open Data und Open Science die Informatik nachhaltig prägen – insbesondere im Spannungsfeld von Innovation, Transparenz und gesellschaftlicher Verantwortung.

Besonders erfreulich ist, dass Prof. Dr. Kerstin Prechel der Dualen Hochschule Schleswig-Holstein die Leitung des interdisziplinären Workshops Konzeptionelle Herausforderungen für die KI: Offenheit? am Mittwoch, 17.09.25 von 14:00 – 18:00 Uhr übernimmt.

Die moderne Künstliche Intelligenz beruht auf statistischen Modellen und neuronalen Netzen, deren interne Berechnungsprozesse sich weitgehend der menschlichen Nachvollziehbarkeit entziehen. Die oft als „Black Box“ bezeichneten Systeme stellen Herausforderungen für Transparenz, Rechenschaft und ethische Reflexion dar. Gleichzeitig wird der Ruf nach „Offenheit“ – in Form von Open Source, Open Data oder Open Science – immer lauter. Doch was genau kann in der gegenwärtigen KI-Landschaft als offen gelten? Und welche normativen Ansprüche sind mit diesem Begriff verbunden?

Dieser interdisziplinäre Workshop beleuchtet kritisch die vielfältigen Facetten von Offenheit im Kontext der KI-Forschung und -Anwendung. Im Zentrum stehen dabei drei miteinander verbundene Dimensionen:

1. Transparenz und Reproduzierbarkeit in KI-Systemen: Wie kann in Systemen, deren Entscheidungen sich nicht mehr deduktiv nachvollziehen lassen, dennoch Rechenschaft ermöglicht werden? Welche Rolle spielen Open-Source-Ansätze und „Explainable AI“ (XAI), und wo stoßen sie an ihre Grenzen?

2. Bias, Fairness und Datenzugang: Wenn Trainingsdaten nicht zugänglich oder nachvollziehbar sind – etwa aus Gründen des Geschäftsgeheimnisses –, wie lassen sich dann systematische Verzerrungen erkennen und korrigieren? Welche Formen von Offenheit sind notwendig, um faire und diskriminierungsfreie Modelle zu entwickeln?

3. Open Science als ethischer Gegenentwurf: Können Prinzipien wie Transparenz, Reproduzierbarkeit und gesellschaftliche Teilhabe aus der Open-Science-Bewegung helfen, eine wertebasierte KI-Entwicklung voranzutreiben? Und wie lassen sich dabei Datenschutz, Urheberrechte und digitale Souveränität in Einklang bringen?

Der Workshop kombiniert Impulsvorträge mit interaktiven Diskussionen und bringt Perspektiven aus Ethik, Informatik und Sozialwissenschaften zusammen. Ziel ist es, gemeinsam Wege für eine verantwortungsvolle, faire und nachvollziehbare KI-Gestaltung zu skizzieren.

Weitere Themen des Festivals: Künstliche Intelligenz, Green Coding, Data Literacy, Digital Health, Robotik, Ethik in der Digitalisierung und vieles mehr.